Erinnerungen

Erinnerungen

31. Juli 2019 2 Von JG

Und das, was von ihnen übrig geblieben ist

Erinnerungen, an die Kindheit, an schöne Dinge, Geschehnisse, Feste, Freunde, an jüngere Ereignisse, die Jugend, das Erwachsenwerden, die eigene kleine Familie, Tochter, Mann, Urlaube, Streits, Schicksalsschläge, harte Zeiten, Zusammenhalt… und allem, was sonst noch passiert.

An meine Kindheit habe ich nur noch vereinzelte Erinnerungen, gute wie schlechte, an einfache Dinge aber auch an besondere Ereignisse. Manche Dinge möchte man am liebsten ausradieren, bei manchen wünscht man sich mehr Wissen an das Erlebte zurück. Wenn man sich alte Fotos anschaut und sich nicht mehr daran erinnern kann. Aber es löst ein positives Gefühl im Bauch aus 🙂 das sind die Momente bei denen ich gern mehr Erinnerungen hätte. Aber man sieht, dass das Kind auf dem Bild in dem Moment glücklich war.

Manchmal ist es aber auch anders rum. Bei manchen Erinnerungen wünsche ich mir, sie nie erlebt zu haben. Situationen, die ich nicht mit erleben muss, die man mit anderen, schöneren Erinnerungen auffüllt. Die man ausradiert, aus dem Hirn schmeißt, nicht mehr daran denken muss. Oder die ungeschehen gemacht werden. Das sind die unschönen Dinge, die Angst und Traurigkeit ausbreiten. In mir, meinen Gedanken, meiner Seele.

Aber auch diese Erlebnisse haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Die negativen Dinge bringen jetzt gerade viel Arbeit mit. Es muss aufgearbeitet werden, man muss nochmal an sein Kind ran, an das frühere, junge ICH. Was würde ich dem Kind von damals sagen? Was würde ich ihm wünschen? Wie wirkt das Kind auf mich? Genau diese Dinge habe ich vor ein paar Wochen in einer Therapiestunde durchgemacht. Und es hat mich wahnsinnig mitgenommen.

Man muss mit den Erinnerungen leben, selbst wenn man sie wegpackt, in Schubladen, mit dickem Vorhängeschloss und Eisenkette – es macht uns aus. Es kommt wieder hoch. Es ist immer da. Ich glaube, man muss es ein Stück weit akzeptieren. Und mit guten Gefühlen kompensieren.

In meiner derzeitigen Therapie weiß ich immer noch nicht, wo ich anfangen soll. Bei meiner Kindheit, bei meiner Selbstfürsorge, meinen heutigen Problemen? Das Früher holt mich immer wieder ein, mal mehr mal weniger. Sollte man erstmal lernen mit seinen Erinnerungen und Gefühlen von damals umzugehen? Wie bekommt man einen guten Umgang mit dem Erlebten hin? Muss man nochmal ran „an sein Kind“ und da ansetzen? Fragen auf die ich noch keine Antwort habe.

Die Vergangenheit mir ihren Ereignissen bleibt. Egal was ich mache. Wie geht ihr mit der Vergangenheit um? Wie handhabt ihr schlechte Erfahrungen, traumatische Erlebnisse? Versucht ihr die Verdrängen-Technik? Habt ihr für euch eine gute Lösung gefunden damit umzugehen? Fängt es mit Akzeptanz an? Schreibt mir gern dazu, ich freue mich über eure Erfahrungen und Lösungswege 🙂