10. September 2019 – World Suicide Prevention Day

10. September 2019 – World Suicide Prevention Day

10. September 2019 0 Von JG

Heute ist internationaler Suizid Präventionstag. Da ich selber als Angehörige betroffen war bzw. bin, ist es mir ein wichtiges Anliegen, diesem Tag einen Blogeintrag zu widmen.

Ein paar Fakten: Laut statistischem Bundesamt starben im Jahr 2017 9.241 Menschen durch Suizid, im Jahr 1980 waren es noch 18.451 Menschen. Innerhalb von 37 Jahren hat sich die Zahl halbiert, eine lange Zeit. Allerdings stagniert die Zahl auch seit 2004 im Bereich um die 10.000 Todesopfer pro Jahr. Dabei sind deutlich mehr Männer als Frauen betroffen. 2017 waren es 6.990 Männer und 2.251 Frauen.

Die meisten Suizide werden in der Altersgruppe von 50 bis 55 begangen. Bei Personen unter 30 liegt der Anteil bei etwa 10 Prozent. Aber auch Personen im Rentenalter bis ins hohe Alter sind stark betroffen. So liegt die Rate bei den 75-80 jährigen bei 875! Wie man sieht, ist jede Altersgruppe betroffen. Einem Suizidversuch oder Vollbringung geht auch nicht zwingend eine psychische Erkrankung vor.

Einem Suizidversuch oder Durchführung geht auch nicht zwingend eine psychische Erkrankung vor. Das Suizidrisiko kann bei psychischen Erkrankungen erhöht sein, dazu wird man auch bei jedem psychologischem Gespräch befragt oder es wird in Fragebögen mit abgefragt.

Was sind Warnsignale? Wann sollte man hellhörig werden?

Man hört immer wieder: Wer es ankündigt, macht es eh nicht. FALSCH! Jeder Hilferuf sollte ernst genommen werden! Passt auf eure Mitmenschen auf! Wenn ihr etwas befürchtet, ein ungutes Gefühl habt, dein Gegenüber Gedanken in die Richtung äußert, bietet Hilfe an! Wenn ihr euch überfordert fühlt, holt euch bei Ärzten oder anderen nahestehenden Menschen Unterstützung.

Wer aufhört zu reden, sich aus seinem sozialen Umfeld zurückzieht oder nicht mehr erreichbar ist und dieses Verhalten sehr auffällig ist bietet Hilfe an. Es kann eine sehr große Hoffnungslosigkeit entstehen, gepaart mit Depressionen und mangelnder Fähigkeit sich selbst zu helfen eine schier unüberwindbare Hürde.

Bietet euren Kindern immer wieder die Möglichkeit zu reden! Gebt ihnen die Sicherheit, sich immer an euch wenden zu können, auch wenn sie Mist gebaut haben. Gerade bei Kindern ist der Druck, der in ihnen entstehen kann sehr mächtig. Die Angst sich jemanden anzuvertrauen, sich Hilfe zu holen. Aus Angst vor schlimmen Konsequenzen. Falls eure Kindern eine andere Bezugsperson haben ist natürlich auch das eine Möglichkeit. Ich kann nur aus Erfahrung sprechen: Reden, reden, reden, immer, egal was dich belastet. Das Motto lautet: Ich/wir bin/sind für dich da!

Falls ihr selber betroffen seid, bittet euren Hausarzt um Hilfe. Fachärzte haben sehr lange Wartezeiten, euer behandelnder Hausarzt kann euch in der Regel gut einschätzen und abschätzen was zu tun ist. Nehmt euren Mut zusammen und lasst euch helfen, es lohnt sich so sehr! Und ich weiß, wie dunkel das Leben sein kann. Aber es gibt immer jemanden, der dich braucht, für den du wichtig bist.

Hier noch ein paar Hilfsangebote: